1559 | Die Wurzeln der heutigen berufsbildenden Schulen Baden-Württembergs sind, wie in anderen deutschen Ländern, in den Sonntagsschulen für die aus der Volksschule entlassene Jugend zu suchen. Sie werden erstmals in der großen Kirchenordnung (1559) des damaligen Herzogtums Württemberg erwähnt und dienen lediglich der Erhaltung der in der Volksschule erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen und ferner, auf konfessioneller Grundlage, der Förderung der religiösen Erziehung der ledigen Jugend. |
1603 | Erste Versuche Industrieschulen und Armenschulen in Württemberg einzurichten. |
1739 | Sonntagsschule wird Pflicht. 1739 wird für diese Schulen Besuchszwang eingeführt, ohne Rücksicht auf Beruf und Geschlecht: Alle jungen Leute müssen bis zu ihrer Verheiratung in die Sonn- und Feiertagsschulen gehen, damit sie das in der Volksschule Erlernte nicht so leicht wieder vergessen.. ." |
Vor 1760 | Kirchliche Sonntagsschule |
Um 1760 | Erste teils beruflich orientierte Sonntagsschulen |
Um 1780 | Armen- und lndustrieschulen in Württemberg |
1805-1810 | General-Verordnung von König Friedrich von Württemberg zur Einrichtung von Industrie- oder Arbeitsschulen: Schulordnung verpflichtet in der Sonntagsschule neben der Religionsunterweisung zum Lesen, Schreiben und Rechnen. |
13.01.1818 | Königin Katharina von Württemberg richtet eine Note an das Königliche Ministerium für Kirchen- und Schulwesen mit der Bitte, das veraltete Schulwesen zu modernisieren. |
1825 | Aufforderung des Kgl. Studienrats für Gelehrten- und Realschulwesen an die größeren Gemeinden des Landes zur Errichtung von Sonntagsgewerbeschulen für Gesellen und Lehrlinge ohne Besuchszwang. |
Um 1830 | Bildungsangebot der Sonntagsschulen erweitert |
1836 | Der Besuch einer Sonntagsgewerbeschule befreit von der Pflicht,Sonntagsschulen zu besuchen. Für Sonntagsschulen besteht weiterhin Schulpflicht. |
1846 | Einrichtung einer Zeichen- und Modellierschule auf Initiative des Heilbronner Fabrikanten Peter Bruckmann |
9.2.1846 | Wilhelm Maybach wird in Heilbronn geboren. |
1848 | Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel als staatliche Gewerbeförderungsstelle in Stuttgart gegründet. Herausragender Präsident war Ferdinand Steinbeis, Mitbegründer und einflussreichstes Mitglied der Königliche Kommission für die Gewerblichen Fortbildungsschulen. |
1850 | Steinbeis schlägt in einer Denkschrift vor, praktische Bildungselemente in allen Schulen einzuführen. |
1853 | Die Kgl. Kommission für die gewerblichen Fortbildungsschulen bestehend aus Mitgliedern der Zentralstelle und des Studienrats (s. 1825) empfiehlt den Gemeinden:
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03.12.1853 | Ausschreibung für die Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsschule beim Rat der Stadt Heilbronn angekommen. |
1853/54 | Ratsprotokolle der Stadt Heilbronn zur Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsschule |
1854 | Erste gewerbliche Fortbildungsschulen Württembergs in Stuttgart und Heilbronn |
1.9.1854 | Die erste gewerbliche Fortbildungsschule ist in vier verschiedenen Gebäuden der Stadt Heilbronn untergebracht |
1855 | In 55 Gemeinden des Landes bestehen gewerbliche Fortbildungsschulen, zum Teil mit kaufmännischen Abteilungen. |
1861 | Einrichtung der ersten Klassen für die weibliche Jugend an gewerblichen Fortbildungsschulen. |
1871 | Die Reichsgewerbeordnung tritt für Württemberg in Kraft.lhr § 120 erteilt den Gemeinden das Recht, durch Ortsstatut die Pflicht zum Besuch der allgemeinen Fortbildungsschule bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres einzuführen. Mittelbare Auswirkung: Die Lehrlinge ziehen vor, in die gewerbliche Fortbildungsschule zu gehen, deren Besuch von der allgemeinen Fortbildungsschulen befreit. |
1884 | Bestimmungen über die Veranstaltung von freiwilligen gewerblichen und kaufmännischen Lehrlingsprüfungen. |
1889 | Erster eigener Gebäudeteil mit Fachräumen und Werkstätten in Heilbronn im repräsentativen Haus der neuen Königlichen Realanstalt, dem späteren Robert-Mayer-Gymnasium, an der Jägerstraße (heute: Bismarckstraße). |
1895 | Das württembergische Gesetz betreffend die allgemeine Fortbildungsschule und die Sonntagsschule verfügt allgemein die zweijährige Fortbildungsschulpflicht für die männliche Jugend. Durch Ortsstatut können auch die Mädchen zum Schulbesuch verpflichtet werden. |
1899 | Trennung des gewerblichen und kaufmännischen Schulwesens. |
1900 | Der bis dahin von der Unterrichtsverwaltung vertretene Grundsatz der Freiwilligkeit des Besuchs der gewerblichen Fortbildungsschulen wird aufgegeben. |
1903 | 148 gewerbliche Fortbildungsschulen bestehen in Württemberg für die männliche Jugend mit 18124 Schülern aus Gewerbe und Handel, 16 besondere Abteilungen für die weibliche Jugend mit 1 037 Schülerinnen, 3 selbständige kaufmännische Fortbildungsschulen mit 1 069 Schülern und 53 gewerbliche Zeichenschulen (nicht voll entwickelte gewerbliche Fortbildungsschulen an kleineren Orten). |
1905 | Der Landtag beschließt, dass ab 1909 die GewerbeschuleTagespflichtschule wird. |
1906 | Neuordnung des gewerblichen und kaufmännischen Fortbildungsschulwesens durch das Gesetz betr. die Gewerbe- und Handelschulen vom 22.07.1906 Hauptmerkmale:
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1906 | Heilbronn führt bereits 3 Jahre vor der gesetzlichen Verpflichtung die Tagespflichtschule für Lehrlinge und Arbeiter unter 18 Jahren ein. |
1909 | Das Gesetz vom 22.07.1906 tritt am 1. April in Kraft. Die Gewerbe- und Handelsschulen beginnen am 1. Mai mit ihrem Unterricht. Vollzugsverfügung des Ministeriums des Kirchen- und Schulwesens vom 05.02.1909 zum Gesetz samt Lehrplan für die Gewerbe- und Handelsschulen |
1914 | Bau eines eigenen Schulgebäudes vorgesehen; die Durchführung fiel dem Ersten Weltkrieg zum Opfer. |
1914-1918 | Der erste Weltkrieg hemmt den Fortschritt der auf neuem Boden und in den ersten Entwicklungsjahren stehenden Gewerbe- und Handelsschulen empfindlich: Der vorwiegend aus jungen Männern bestehende Lehrerstand wird durch Einberufungen sofort stark gelichtet, viele Schulgebäude werden für schulfremde Zwecke beschlagnahmt, manche Schulen müssen zeitweise ganz schließen. Schon im November 1914 werden die Schulleiter ermächtigt, den Umfang des Pflichtunterrichts auf 4 Wochenstunden zu beschränken. Zehn Prozent der Lehrerschaft kehrt aus dem Kriege nicht zurück. Schülerarbeiten z.T. in Rüstungsbetrieben. |
1919-1923 | Auch in den Nachkriegsjahren mit ihrem bis November 1923 fortschreitenden Währungszertall und den darauffolgenden durchgreifenden Sparmaßnahmen der Länder und Gemeinden auf personellem und materiellen Gebiet schreitet die Entwicklung der Schulen nur schleppend voran. |
1920 | Verpflichtung der in gewerblichen und kaufmännischen Betrieben beschäftigten Mädchen zum Besuch der Gewerbe- und Handelsschulen durch Ortsstatut. Die ordentliche Ausbildung für den Gewerbeschuldienst wird mit 7-semestrigem Studienplan an die Technische Hochschule Stuttgart verlegt. |
1923 | Starke Zunahme der freiwilligen abendlichen Weiterbildungskurse. |
1924 | Prüfungsordnung für das höhere Lehramt an Gewerbeschulen: Erste Dienstprüfung -Referendarjahr - Zweite Dienstprüfung -Gewerbeschulassessor |
1934 | Bildung von Fachklassen; Schüleraustausch zwischen benachbarten Schulen. |
1935 | Erstmals landeseinheitliche Abschlussprüfungen für die wichtigsten Berufsgruppen |
1936-1937 | Erste Meisterschulen mit Vollunterricht und Internaten in Ulm und Heilbronn |
1937 | Erste Aufbaulehrgänge |
1938 | Reichsschulpflichtgesetz vom 06.07.1938 Seine wichtigsten Auswirkungen auf die Berufsschulpflicht:
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04.12.1944 | Sämtliche Schulen Heilbronns wurden beim Fliegerangriff zerstört. |
1945 | Mit Genehmigung der Besatzungsmächte können die Berufsschulen am 01.10.1945 wieder mit dem Unterricht beginnen. Noch im Mai 1947 sind in Nordwürttemberg 240 Gewerbelehrer und 70 Handelslehrer in Kriegsgefangenschaft oder aus politischen Gründen aus dem Dienst entlassen. |
1946 | Behelfsmäßiger Unterricht in verschiedenen teils angemieteten Räumlichkeiten, z.B. bei der Schuhfabrik Wolko in Sontheim, bei der Firma Kaisers Kaffeegeschäft und in der Kübelstraße in Heilbronn. |
Schulleiter: Studiendirektor Hans Höfer | |
1947 | Das ehemalige Gebäude Kaiser Otto in der Happelstraße wird zum Schulgebäude umgebaut. |
1948 | Schulleiter: Oberstudiendirektor Emil Winker |
1949 | Am Berufspädagogischen Institut Stuttgart beginnt die 6-semestrige eigenständige Normalausbildung von Abiturienten mit gewerblicher Lehre zu Diplomgewerbelehrern in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Stuttgart. |
1951 | Architektenwettbewerb für den Neubau der Gewerbeschule auf dem Gelände des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Krankenhauses in der Paulinenstraße |
1952 | Baden-Württemberg gebildet; 4 Oberschulämter: Stuttgart, Tübingen, Karlsruhe und Freiburg. |
06.01.1953 | Der Neubau in der Paulinenstraße in Heilbronn wird begonnen. |
1954 | Berufspädagogisches Institut Stuttgart:Seminar für Studienreferendare |
1955 | Einzug in den Neubau an der Paulinenstraße; Trennung: Fachrichtungen Metall- und Elektroberufe, Nichtmetall und Bauberufe. |
31.07.1955 | Oberstudiendirektor Emil Winker tritt in den Ruhestand |
14.08.1956 | Teilung der größten Gewerbeschule in Baden-Württemberg (über 3800 Schüler) in Gewerbliche Berufsschule I und Fachschule für die Berufe: Bau, Metall, Baumetall, Elektro, Holz und Maler. Schulleiter: Oberstudiendirektor Rudolf Braun Gewerbliche Berufsschule II für die Berufe: Gesundheitsdienst und Körperpflege, Nahrung, Papier und Druck, Textil und Leder, sonstige Lehrberufe und Ungelernte. Schulleiter: Gewerbeschuldirektor Herbert Lauffer |
01.04.1958 | Technikerschule (Maschinenbau) in Teilzeitform (Abendtechnikerkurs). |
15.12.1958 | Neuordnung der Gewerblichen Schulen I und II |
07.4.1959 | Technikerschule (Maschinenbau) in Vollzeitform (Tagestechnikerkurs) und der Berufsaufbauschule |
01.09.1963 | Einjährige Berufsfachschule für Radio- und Fernsehtechniker, für Metalltechnik und Elektrotechnik |
01.09.1967 | Zweijährige Berufsfachschule (Ziel: Fachschulreife) |
08.09.1969 | Einrichtung des Technischen Gymnasiums Heilbronn |
Um 1970 | Steigende Schülerzahlen: allgemeine Raumnot: Behelfsunterkünfte in der Achtungstraße 37, Roßkampfstraße 12 und Holzstraße 8. (Bis 1990) |
01.09.1971 | Technikerschule Elektrotechnik |
1973 | Namensgebung: Wilhelm-Maybach-Schule für die Gewerblichen Schulen l und Johann-Jakob-Widmann-Schule für die Gewerblichen Schulen II |
1973/74 | Gemeinderatsbeschluss: zwei Bauabschnitten an der Paulinenstraße |
01.02.1975 | Akademie für Betriebsmanagement Kfz-Technik |
1977 | Der erste Bauabschnitt mit Sporthalle und Werkstättentrakt ist fertiggestellt. |
1979 | Der zweite Bauabschnitt ist abgeschlossen |
01.09.1980 | Einjähriges Berufskolleg zum Erwerb der Fachhochschulreife |
Um 1983 | Dritten Bauabschnitt bezogen: Kesselhaus und Werkstätten in den Shedbauten |
1984 | Schulleiter: Oberstudiendirektor Willi Glasze |
24.06.1985 | Gründung des Fördervereins |
01.09.1985 | Berufsvorbereitungsjahr |
07.02.1996 | Jubiläumsfeier 150. Geburtstag Wilhelm Maybach |
1998 | Zweites Profil am Technischen Gymnasium: Gestaltungs- und Medientechnik |
01.09.2000 | Dreijähriges Berufskolleg in Teilzeitform Fachrichtung: Kfz-Technik |
Drittes Profil am Technischen Gymnasium: lnformationstechnik | |
17.07.2001 | Vorstellung des SW38 |
01.09.2002 | Zusatzqualifikation zur Fachhochschulreife (FHSR) für Berufsschüler während der Berufsschulausbildung |
15.11.2002 | Vorstellung der neuen Maybach Limousine durch Professor Gaus von Daimler Chrysler |
2003 | Schulleiter: Oberstudiendirektor Bruno Troßbach |
01.09.2004 | Zweijähriges Berufskolleg für Informations- und Kommunikationstechnische Assistenten (2BKI) |
01.09.2005 | Zweijähriges Berufskolleg für Elektrotechnische Assistenten (2BKE) |
01.09.2007 | Berufseinstiegsjahr (BEJ) |
26.03.2009 | Einweihung des neugestalteten Foyers, der Aula und des Pausenhofs |
30.03.2009 | Neue Mensa geht in Betrieb |
Mai 2010 | Fertigstellung der Sanierung des H-Baus (neue energiesparende Fassade mit Leichtmetallfenstern, sowie ein neues Dach) |
2016 | Schulleiter: Oberstudiendirektor Dieter Thumm |